Bundesfinanzminister Christian Lindner legte dem Bundestag den Entwurf des 2024-Haushalts vor und erklärte, Deutschland müsse die haushaltspolitische Realität anerkennen und die öffentlichen Finanzen langfristig tragfähig machen.
Dem Haushaltsentwurf wird der Finanzplan der Regierung für das Jahr 2027 beigefügt. Der Deutsche Bundestag wird diese Frage in dieser Woche erörtern.
Lindner hat die Schuldenbremsklausel bereits mehrfach in der Verfassung betont. Nach dieser Klausel darf das deutsche Haushaltsdefizit 0,35% seines Bruttoinlandsprodukts nicht überschreiten, es sei denn, es entstehen besondere wirtschaftliche Umstände. Nach Ausbruch der COVID-19-Epidemie lancierte Deutschland ein Paket wirtschaftlicher Rettungspläne und setzte die Einhaltung dieser Bestimmung aus.
Lindner sagte am fünften Bundestag, Deutschland werde in 2024 mit einer hohen Schuldenzenlast konfrontiert sein, was zum klarsten Signal für die Notwendigkeit finanzpolitischer Anpassungen geworden ist. Deutschland wird voraussichtlich für 2024 rund 37 Milliarden Euro Zinsen zahlen müssen, die weit über dem 2021-Niveau liegen.
Wir können die neuen Schulden nicht unbegrenzt erhöhen. Der 2024-Haushaltsplan wird aus Sicht von Lindner ein Start für Deutschland sein, um Ausgaben zu sparen. Nachdem die COVID-19-Epidemie und die Energiekrise zu hohen Haushaltsausgaben geführt haben, musste Deutschland vorsichtig sein.
Nach Angaben des Bundesamts für Statistik im Juli erreichte die deutsche Verschuldung in 2022 ein Rekordhoch von 2,368 Billionen Euro. Nach dem Finanzhaushaltsentwurf 2024 beträgt Deutschlands Gesamthaushalt für 2024 445,7 Milliarden Euro, ein Rückgang von 6,4% gegenüber 2023. Die Netto-Neuverschuldung wird im Vergleich zu den entsprechenden Daten in 2023 um etwa 30 Milliarden Euro reduziert, was die Anforderungen der Schuldenbremsklausel erfüllen kann. Alle Regierungsabteilungen, mit Ausnahme des Verteidigungsministeriums, stehen vor Haushaltskürzungen.
Einige Ökonomen glauben, dass sich die “Schuldenbremse” negativ auf die Investitionen auswirken wird, doch Lindner sieht das anders. Die Schuldenbremse ist keine Investitionsbremse, aber sie veranlasst uns, Prioritäten zu setzen
Laut Reuters beträgt die Gesamtinvestition in den 2024-Haushaltsentwurf 54,2 Milliarden Euro und übersteigt im 2019 die 38 Milliarden Euro. Dieser Betrag wird voraussichtlich um 2027 auf 57,2 Milliarden Euro weiter steigen.
Der Bundestag wird den Staatshaushalt spätestens im Dezember genehmigen. Zuvor kann der Haushaltsentwurf anhand von Faktoren wie wirtschaftlichen Bedingungen angepasst werden, und es kann Lücken zwischen dem endgültigen Haushaltsentwurf und dem aktuellen Entwurf geben.
Bundesfinanzminister fordert “Realismus” zur Kosteneinsparung
